Zhuangzi
Tao Yin ist eine traditionelle chinesische Bewegungskunst, auch als chinesische Heilgymnastik bekannt. Die chinesische Heilgymnastik ist über 3000 Jahre alt. In diesem Übungssystem geht es darum, die Beweglichkeit, Kraft und Geschmeidigkeit zu entwickeln bzw. zu erhalten.
Tao heißt wörtlich in der taoistischen Tradition übersetzt Weg oder Führen (von Lebensenergie und Geist). Das chinesische Wort für Yin bedeutet Strecken oder Dehnen (des Korpers). Zusammengesetzt handelt es sich beim „Tao Yin“ demnach um energetische Körperübungen, bei denen bewusst das Qi (Atmung) und die innere Aufmerksamkeit (Geist) geführt werden. Der Energiekreislauf wird angeregt, wodurch das Qi besser durch den Körper fließen kann. Dies wird über eine Erwärmung (bis hin zum Schwitzen) deutlich spürbar.
Die Tao Yin Übungen zeichnen sich durch langsame, gleichförmige, in perfekter Balance geführte Bewegungen aus. In teils auch komplizierten Figuren wird der Körper mit seinen Extremitäten gedehnt, wobei sich die wichtigen Elemente Bauchatmung, Bewegung, Aufmerksamkeit und das Fließen von Qi in der Form harmonisieren und das Qi in die Meridiane (Energieleitbahnen des Körpers) geleitet wird. Über die Meridiane wird dann der gesamte Körper mit dem Qi versorgt.
Korrekt ausgeführt erinnern die Tao Yin Übungen an eine Mischung aus einer Dehngymnastik, Meditation, Qigong und Tai Chi. Sie sind leicht erlernbar und für Jedermann/ -frau geeignet. Die Übungen können dabei beliebig - oder nach Bedarf ausgewählt werden. Da es keiner weiteren Vorbereitung oder (räumlicher) Bedingungen bedarf, lassen sich die Übungen an jedem beliebigen Ort und zu jeder Zeit praktizieren. Es ist außerdem empfehlenswert die Tao Yin Übungen begleitend zu einer chinesischen Medizin-Therapie durchzuführen, um die Wirkung von dieser noch zusätzlich zu verstärken. Sie können aber auch separat eingesetzt werden.
Das Fachbuch "Tao Yin - Eine traditionelle chinesische Bewegungskunst"
(ISBN: 978-3-948379-29-2; Novum Verlag)
Das Ziel des Tao Yin ist auf ganzheitlicher Ebene anzusiedeln:
- Balance zwischen innerer und äußerer Lebensenergie
- Stärke und Flexibilität in Muskeln, Faszien, Sehnen und Knochen entwickeln
- Körper, Geist und Seele miteinander in Einklang bringen und vitalisieren
Ein regelmäßiges, idealerweise tägliches Üben bewirkt, dass sich Körperwahrnehmung sowie Haltung verbessern, es werden Atmung und Organfunktionen positiv beeinflusst und die Selbstheilungskräfte des Körpers angeregt. Die Kombination aus Atmung und langsamer Bewegung unterstützt, sich in einen Zustand der inneren Ruhe, Harmonie und Gelassenheit zu versetzen.
Dies alles wirkt sich auf die Entspannungsfähigkeit bzw. höhere Belastbarkeit im Alltagsleben aus, so dass die anstehenden Aufgaben stressfreier und leichter zu bewältigen sind.